Wissenschaftsrat

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Neue Zentralbibliothek der Universität Mainz - erster großer Schritt und große Chance | Wissenschaftsrat begrüßt Planungen für Neubau

Ausgabe 06 | 2019
Datum 28.01.2019

Das Land Rheinland-Pfalz hat den Wissenschaftsrat gebeten, zu seinen Planungen, einen rund 100 Millionen Euro kostenden Neubau der Zentralbibliothek der Universität Mainz zu errichten, gutachterlich Stellung zu nehmen. Dieser Neubau wird das aus dem Jahr 1964 stammende derzeitige Gebäude der Zentralbibliothek ersetzen. In der Entwicklungsstrategie der Universität Mainz ist dies der erste Baustein für die Entwicklung einer „Neuen Mitte“ des Universitätscampus, die den städtebaulich bislang wenig ansprechenden Campus aufwerten und strukturieren soll.

Die Bibliothek mit geisteswissenschaftlichem Schwerpunkt für rund 2,4 Millionen Medien soll künftig zugleich als Zentrum der digitalen Informationsversorgung fungieren und den Nutzerinnen und Nutzern als moderner Lern- und Kommunikationsort dienen. Im selben Gebäudekomplex sind ein zentrales Servicecenter für aktuell rund 31.500 Studierende, eine gemischte Nutzfläche mit Auditorium, Gremiensaal und Ausstellungsräumen sowie eine Cafeteria geplant.

Der Wissenschaftsrat hat sich mit Nachdruck für diese vom Land vorgelegten Planungen ausgesprochen. Das Neubauvorhaben stellt einen wichtigen Schritt dar, die Universität mit einer zeitgemäßen Informationsinfrastruktur inklusive moderner studentischer Arbeitsplätze und Kommunikationsräume zu versorgen. Gleichzeitig wird die bestehende räumliche Aufgliederung der Universitätsbibliothek in fachliche Bereichs- und Institutsbibliotheken zumindest verringert.

Das Gesamtprojekt, die Gestaltung der „Neuen Mitte“, bietet aus Sicht des Wissenschaftsrates zudem eine historische Chance für den gesamten Campus. Land und Universität sollten daher im Rahmen ihrer strategischen Ziele und Prioritätensetzungen einen Bibliotheksbau errichten, der künftigen Herausforderungen der Informations­versorgung gerecht wird. Hierbei sollten auch schon Erweiterungsoptionen mitbedacht werden, um in weiteren Bauabschnitten einen zentralen und integrativen Ort des universitären Lernens und Lebens zu schaffen.

In weiteren Empfehlungen äußert sich der Wissenschaftsrat zur künftigen Gestaltung des Bibliothekssystems und seiner Prozesse sowie zur Ausstattung der Bibliothek mit Einzel- und Gruppenarbeitsplätzen. Land und Universität sollten zudem prüfen, ob die bedeutenden historischen Bestände der wissenschaftlichen Stadtbibliothek mit der Universitätsbibliothek zusammengeführt werden können. Ähnliches gilt auch für die vielfältigen wissenschaftlichen Sammlungen der Universität, die derzeit nicht adäquat gelagert sind und dringend neu untergebracht werden müssen, um sie in Forschung und Lehre sinnvoll nutzen zu können. Das ebenfalls in Planung befindliche Medienhaus soll ein Zentrum für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Bereichen der Medienwissenschaften werden, das für den Medienstandort Mainz große Bedeutung entfalten dürfte.