Wissenschaftsrat

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz

OK

Friedens- und Konfliktforschung stärken | Ergebnisse der Sommersitzungen des Wissenschaftsrats in Gießen (10.–12. Juli 2019)

Ausgabe 15 | 2019
Datum 15.07.2019

Der Wissenschaftsrat hat sich auf seinen diesjährigen Sommersitzungen mit der Weiter­entwicklung der Friedens- und Konfliktforschung auseinandergesetzt. Darüber hinaus hat das wissenschaftspolitische Beratungsgremium von Bund und Ländern eine Stellungnahme zur Universitätsmedizin Oldenburg – unter Berücksichtigung der European Medical School Oldenburg-Groningen – und zwei Stellungnahmen zu wehrmedizinischen Einrichtungen verabschiedet. Außerdem wurden mehrere Verfahren der (Re-)Akkreditierung nichtstaatlicher Hochschulen beraten.

Das interdisziplinäre Forschungsfeld der Friedens- und Konfliktforschung, das sich mit Ursachen und Folgen von gewaltsamen Konflikten und mit der dauerhaften Stabilisierung von Frieden befasst, sei insgesamt sehr gut aufgestellt, so Martina Brockmeier, die Vorsitzende des Wissenschaftsrats. In seinen aktuellen Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Friedens- und Konfliktforschung führt der Wissenschaftsrat aus, wie sich das große Potenzial in Forschung und Politikberatung noch besser ausschöpfen ließe. Hierfür spricht er sich unter anderem für eine bessere Vernetzung innerhalb des Forschungsfeldes und mit angrenzenden Disziplinen aus – auch um damit die internationale Sichtbarkeit weiter zu erhöhen. Martina Brockmeier: „Wir empfehlen ein zeitlich befristetes Förderprogramm des Bundes, um damit die überregionale Zusammenarbeit der Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland maßgeblich zu stärken.“

Des Weiteren hat der Wissenschaftsrat auf seinen Sommersitzungen die Stellungnahme zur Weiterentwicklung der Universitätsmedizin Oldenburg unter Berücksichtigung der European Medical School Oldenburg-Groningen (EMS) bewertet. Die EMS hat mit dem Modellstudiengang Humanmedizin ein beeindruckendes Studienangebot etabliert, das heute schon viele Aspekte des Masterplans Medizinstudium 2020 berücksichtigt. Dennoch stehe die Universitätsmedizin Oldenburg vor großen Herausforderungen: „Um die hohen Qualitätsstandards einer Universitätsmedizin erfüllen zu können, bedarf es weiterhin erheblicher Nachbesserungen. Dies betrifft insbesondere die Gestaltung eines tragfähigen Kooperationsmodells mit den externen Krankenhäusern und den Aufbau des wissenschaftlichen Personals, aber auch den Ausbau der informationstechnischen Infrastruktur und Digitalisierung“, stellt Martina Brockmeier fest.

Zu einem positiven Begutachtungsergebnis kommt der Wissenschaftsrat bei zwei wehrmedizinischen Einrichtungen, dem Institut für Radiobiologie der Bundeswehr und dem Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr, beide in München. In seinen Stellungnahmen konstatiert das Gremium jeweils sehr gute Forschungsleistungen unter schwierigen Bedingungen. Die Expertise der Institute zur Erforschung außerordentlicher Gefahren sei für die Soldatinnen und Soldaten überlebenswichtig, aber auch für die Zivilbevölkerung von großer Bedeutung. Verbesserungsbedarf erkennt der Wissenschaftsrat hingegen bei den Rahmenbedingungen der Institute. So wird dem Bundesministerium der Verteidigung dringend empfohlen, die Personalausstattung der Institute aufzustocken und den Institutsleitungen mehr Mitsprache- und Entscheidungsrechte bei der Personalauswahl einzuräumen.

Auf seinen Sommersitzungen hat der Wissenschaftsrat außerdem sechs Verfahren der Institutionellen Akkreditierung beraten: die Hochschule der Bayerischen Wirtschaft für angewandte Wissenschaften, München wurde erstmals akkreditiert. Reakkreditiert wurden folgende nichtstaatliche Hochschulen: die Akkon-Hochschule für Humanwissenschaften, Berlin, die DHGS Deutsche Hochschule für Gesundheit und Sport, Berlin, die Fachhochschule der Wirtschaft, Paderborn, die Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft, Berlin, und die Medical School Berlin –Hochschule für Gesundheit und Medizin.

Zu den genannten Empfehlungen und Stellungnahmen