Wissenschaftsrat

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Vier Entscheidungen im Verfahren der Institutionellen Akkreditierung

Ausgabe 16 | 23
Datum 24.04.2023

Auf seinen Frühjahrssitzungen hat der Wissenschaftsrat vier Verfahren der Institutionellen Akkreditierung beraten. Die Ergebnisse im Einzelnen:

Die Kühne Logistics University, Hamburg, wird vom Wissenschaftsrat unter einer Auflage für die Dauer von zunächst fünf Jahren reakkreditiert. Bei fristgerechter Auflagenerfüllung verlängert sich der Reakkreditierungszeitraum auf zehn Jahre.

Die Kühne Logistics University (KLU) wurde im Jahr 2010 gegründet und ist vom Land Hamburg als private Hochschule unbefristet staatlich anerkannt. Seit 2017 verfügt sie über das befristete Promotionsrecht. Alleinige Gesellschafterin der Trägereinrichtung ist die Kühne-Stiftung mit Sitz in der Schweiz. Die KLU bietet ihren derzeit (Stand: Wintersemester 2022/23) ca. 360 Studierenden fünf Bachelor- und Masterstudiengänge in den Bereichen Logistik und Unternehmensführung an. Hinzu kommt ein strukturiertes Promotionsprogramm, an dem derzeit ca. 60 Doktorandinnen und Doktoranden teilnehmen. Im gleichen Zeitraum beschäftige die KLU hauptberufliche Professorinnen und Professoren in einem Umfang von rund 26 Vollzeitäquivalenten.

Die KLU löst ihren institutionellen Anspruch als Business School mit einem Fokus auf Logistik umfassend ein. Die Governance der KLU ist wissenschaftsadäquat ausgestaltet. Sie verfügt über eine sehr gute personelle Ausstattung und bietet ihren Studierenden ausgezeichnete Bedingungen. Ebenso sind die wissenschaftlichen Leistungen der Professorinnen und Professoren und die sehr gute Förderung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in frühen Karrierephasen im Rahmen der Promotion hervorzuheben. Verbesserungsbedarf sieht der Wissenschaftsrat bei der Abgrenzung zwischen der Hochschule und ihrer Trägerin mit Blick auf die Berufungsverfahren. Der Wissenschaftsrat verbindet seine Reakkreditierungsentscheidung, die das Promotionsrecht einschließt, daher mit einer entsprechenden Auflage sowie verschiedenen Empfehlungen für eine weiterhin positive Entwicklung der Hochschule.

Die Fliedner Fachhochschule Düsseldorf wird vom Wissenschaftsrat unter Auflagen für die Dauer von fünf Jahren reakkreditiert.

Die Fliedner Fachhochschule Düsseldorf (Fliedner FH) wurde 2010 gegründet und ist seitdem befristet staatlich anerkannt. Sie bietet ihren derzeit rund 2.100 Studierenden Bachelor- und Masterstudiengänge in Voll- und Teilzeit, teils als duales Studium, in den Bereichen Pflege und Gesundheit, Bildung und Erziehung sowie Soziale Arbeit und in Funktionsbereichen der Medizin an. Im Wintersemester 2022/23 beschäftigte die Fliedner FH 45 hauptberufliche Professorinnen und Professoren in einem Umfang von rund 36 Vollzeitäquivalenten.

Der Wissenschaftsrat würdigt die positive Entwicklung der Fliedner FH seit der Erstakkreditierung. Mit ihrem spezifischen Profil im Bereich der sozialen und pädagogischen Berufe sowie der akademisierten Gesundheitsberufe hat sie sich erfolgreich in der Region etabliert. Die Fliedner FH wird ihrem institutionellen Anspruch als Hochschule für angewandte Wissenschaften in Forschung und Lehre gut gerecht. Ihre ambitionierten Entwicklungsziele in der Forschung und der akademischen Weiterbildung werden gewürdigt, die Umsetzung steht aus Sicht des Wissenschaftsrats jedoch unter dem Vorbehalt der hierfür verfügbaren Ressourcen. Verbesserungsbedarf sieht der Wissenschaftsrat bei der personellen und institutionellen Abgrenzung zwischen Hochschule und Trägergesellschaft sowie bei der professoralen Lehrabdeckung. Er verbindet seine Akkreditierungsentscheidung daher mit entsprechenden Auflagen und verschiedenen weiteren Empfehlungen.

Die Duale Hochschule Schleswig-Holstein, Kiel, wird vom Wissenschaftsrat unter Auflagen für die Dauer von drei Jahren akkreditiert.

Die aus einer Berufsakademie hervorgegangene Duale Hochschule Schleswig-Holstein (DHSH) nahm ihren Studienbetrieb im Jahr 2018 auf und ist befristet staatlich anerkannt. Sie bietet ihren derzeit rund 520 Studierenden zwei ausbildungs- und praxisintegrierende duale Bachelorstudiengänge sowie einen berufsbegleitenden Masterstudiengang in den Bereichen Betriebswirtschaft und Wirtschaftsinformatik an. Zu Beginn des Wintersemesters 2022/23 beschäftigte die DHSH hauptberufliches professorales Personal in einem Umfang von rund 14 Vollzeitäquivalenten.

Ihrem zentralen Anspruch, ein praxisnahes Studium anzubieten, wird die DHSH gerecht, wobei die gelungene Verzahnung zwischen den Lernorten hervorzuheben ist. Das Profil der Hochschule ist stimmig und die Governance ist überwiegend hochschulförmig gestaltet. Verbesserungsbedarf sieht der Wissenschaftsrat jedoch bei den Berufungsprozessen, bei der professoralen Stimmenmehrheit im Senat sowie hinsichtlich der Möglichkeit des Senats, ohne Trägervertretungen tagen zu können. Zudem verfügt der Hochschulrat über zu weitreichende Kompetenzen in Fragen der Hochschulentwicklung. Die Forschungsleistungen genügen nicht dem Anspruch an eine Hochschule für angewandte Wissenschaften und müssen ausgebaut werden. Der Wissenschaftsrat verbindet seine Akkreditierungsentscheidung daher mit entsprechenden Auflagen und verschiedenen weiteren Empfehlungen.

Die AKAD Hochschule Stuttgart wird vom Wissenschaftsrat unter Auflagen für die Dauer von fünf Jahren reakkreditiert.

Die AKAD Hochschule Stuttgart geht auf die 1959 gegründete Akademikergesellschaft für Erwachsenenbildung zurück und wurde 1991 erstmals als Fachhochschule befristet staatlich anerkannt. Sie bietet ihren ca. 6.100 Studierenden rund 60 Bachelor- und Masterstudiengänge im Fernlehrformat in den Bereichen Wirtschaft, Kommunikation, Technik und Gesundheit an (Stand: Wintersemester 2022/23). An der AKAD sind hauptberufliche Professorinnen und Professoren im Umfang von rund 20 Vollzeitäquivalenten beschäftigt.

Ihrem institutionellen Anspruch als Fernhochschule für angewandte Wissenschaften wird die AKAD in ihren Strukturen und Leistungen insgesamt gerecht. Der Wissenschaftsrat würdigt das stimmige und profilgemäße Studienangebot und den Beitrag der AKAD zur akademischen Weiterqualifizierung Berufstätiger. Die Organisation des Fernstudiums überzeugt und ist gut auf die Bedarfe der studentischen Zielgruppen abgestimmt. Verbesserungsbedarf sieht der Wissenschaftsrat bei der Sicherstellung der professoralen Mehrheit im Senat sowie bei den fachbezogenen Forschungsleistungen. Seine Akkreditierungsentscheidung verbindet er mit entsprechenden Auflagen und verschiedenen weiteren Empfehlungen.