„Wir müssen als Wertegemeinschaft zusammenhalten!“
(24.03.2025) Im Interview mit der Deutschen Welle betont der Vorsitzende des Wissenschaftsrats, Wolfgang Wick, die Solidarität mit der Wissenschaft in den USA.
Mit Budgetkürzungen, Entlassungen und Einschränkungen der Wissenschaftsfreiheit sorgt US-Präsident Donald Trump für Aufruhr im amerikanischen Wissenschaftssystem. Im Video-Interview mit der Deutschen Welle spricht Wolfgang Wick über die Folgen für die transatlantischen Wissenschaftsbeziehungen und die Forschung in Deutschland.
Wick kritisiert die gezielten Maßnahmen gegen bestimmte Forschungsbereiche und Einrichtungen, die zu langfristigen Folgen und irreparablen Beeinträchtigungen von Forschung und zum Aus von Projekten führen. Er plädiert dafür, die Kolleginnen und Kollegen in den Vereinigten Staaten zu unterstützen und bei der Förderung gemeinsamer Projekte einzuspringen. „Ich glaube, es ist wichtig, dass wir als Wertegemeinschaft zusammenhalten.“ Betroffenen könnten durch Kooperationen und Forschungsaufenthalte in Deutschland kurzfristig im Sinne einer Brain Circulation geholfen werden. Zugleich könne Deutschland aber auch davon profitieren, dass nicht nur Forschende aus den Vereinigten Staaten, sondern auch viele internationale Talente, die sich normalerweise in Richtung USA orientieren würden, stattdessen nach Deutschland und Europa kommen. Dies sei eine Chance, die Bedingungen in Deutschland noch attraktiver zu machen im internationalen Wettbewerb.
„Das Grundsätzliche für mich ist, dass wir solidarisch sind und die Kooperation erhalten. Das ist für mich die Grundmelodie hinter allen Aktivitäten.“ Wick mahnt, die Entwicklungen in den USA auch zu nutzen, um über die eigene Widerstandskraft nachzudenken: „Wären unsere eigenen Wissenschaftseinrichtungen und Universitäten, die ja ganz überwiegend staatlich gefördert sind, tatsächlich für einen ähnlichen Sturm gewappnet?“ Mut machen Wick die einsetzenden Proteste seitens der amerikanischen Wissenschaft, die sich auch juristisch zur Wehr setzt. Es gehe jetzt darum, gemeinsam zu handeln: Je solidarischer und beschützender man für die einzelnen Forschungsfelder international agiere, umso wahrscheinlicher sei es, dass sich heute beeinträchtige Forschung wieder gut entwickeln lasse.
Das gesamte Video-Interview finden Sie hier.