„Wir brauchen eigenständige Wissenschaftsinfrastrukturen in Europa“
(04.06.2025) Gastbeitrag von Wolfgang Wick in der FAZ zu den Folgen der US-Politik für die internationale Forschungszusammenarbeit
Durch den Rückzug der USA aus zentralen internationalen Strukturen steht die internationale Wissenschaft vor einer Belastungsprobe. „Die Folgen könnten dauerhaft sein, wenn Europa und Deutschland nicht entschlossen reagieren und eigenständiger werden“, sagt der Vorsitzende des Wissenschaftsrats, Wolfgang Wick, in einem Beitrag, der heute in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erscheint.
Besonders deutlich werde die Problematik im Bereich der Forschungsdaten: Ein erheblicher Teil zentraler Datenbanken und Plattformen, etwa in den Klima- oder Lebenswissenschaften, befinde sich derzeit in den USA. Sollte der Zugang aus politischen Gründen eingeschränkt und Daten manipuliert oder gelöscht werden, gerieten zahlreiche Forschungsbereiche in große Schwierigkeiten. Wick betont: „Nicht nur Versorgungsnetze, Kraftwerke oder Internetleitungen gehören zur kritischen Infrastruktur unseres Landes, sondern auch Wissenschaftsdatenbanken, Publikationsplattformen, Cloud-Dienste, Forschungssoftware und KI-Modelle.“
Die Aufgabe sei so groß, dass sie nur gemeinsam in Europa gestemmt werden könne. Ersten Schritten in Deutschland und auf europäischer Ebene müssten weitere folgen. „Gebraucht wird jetzt eine europäische Strategie zum Aufbau eigenständiger Wissenschaftsinfrastrukturen“, so Wick. Zugleich müssten aber auch weiterhin Ressourcen gemeinsam genutzt werden. An Kooperation führe auch in Zukunft kein Weg vorbei, um gemeinsam die großen Probleme zu lösen, wie Klima, Gesundheit und Ernährung: „Souveränität und Zusammenarbeit sind kein Widerspruch, sondern die Voraussetzung dafür, dass Wissenschaft auch in Zukunft verlässlich, offen und innovativ bleibt.“
Den vollständigen Gastbeitrag lesen Sie bei der FAZ: https://www.faz.net/aktuell/wissen/wissenschaftskrise-europa-geht-zur-rettung-von-us-forschungsdaten-in-die-offensive-110513560.html