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Mit dem Kerndatensatz Forschung auskunfts- und strategiefähig werden | Wissenschaftsrat dringt auf intensivere Nutzung des Standards

Ausgabe 27 | 2020
Datum 26.10.2020

Der Kerndatensatz Forschung, der künftig „KDSF – Standard für Forschungsinformationen in Deutschland“ heißen soll, bietet viele bisher noch ungenutzte Analysemöglichkeiten. „Die Hochschulen und Forschungseinrichtungen können – und sollten – das Potenzial des Standards noch viel stärker ausschöpfen“, so die Vorsitzende des Wissenschaftsrats, Professorin Dorothea Wagner.

Eine datenbasierte Analyse von Forschungsaktivitäten als Teil eines professionellen Informationsmanagements erlaubt es, eigene Stärken und Schwächen zu identifizieren. Der KDSF als Standard für Forschungs­informationen, der bereits 2016 eingeführt und dessen Umsetzung nun evaluiert wurde, kann so maßgeblich dabei helfen, die eigene Auskunfts- und Strategiefähigkeit zu verbessern.

Der Standard bietet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten: Er ist für eine harmonisierte Berichterstattung auf Landesebene, fachbezogene Berichtsanlässe, internationale Rankings oder auch die öffentliche Darstellung von Forschungsprofilen einzelner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einsetzbar. Die Mehrfachnutzung von Daten verspricht bessere Datenqualität und zugleich Effizienzgewinne. Eine weitere Verbreitung und intensivere Nutzung des Standards setzt voraus, dass sich auch die datenabfragenden Instanzen zu ihm bekennen. „Wir appellieren daher an Bund und Länder sowie evaluierende Einrichtungen, ihre Datenabfragen an den Kerndatensatz Forschung anzupassen“, resümiert Wagner.

Um dem Standard im Wissenschaftssystem den nötigen Rückhalt zu verleihen, schlägt der Wissenschaftsrat vor, eine Kommission für Forschungsinformationen in Deutschland (KFiD) zu gründen und diese an einer geeigneten Trägerorganisation anzusiedeln. In der Kommission sollten die wesentlichen Stakeholder des Kerndatensatz Forschung hochrangig vertreten sein. Eine Geschäftsstelle mit einem breiten Aufgabenportfolio und einem starken Mandat sollte die Kommission bei der weiteren Einführung und Weiterentwicklung des Kerndatensatzes unterstützen und mit den Ländern und den zentralen Wissenschaftsorganisationen zusammenarbeiten. „Dann kann es gelingen, den Kerndatensatz Forschung in der Breite des Wissenschaftssystems zu verankern und seine Vorteile für alle Beteiligten nutzbar zu machen“, ist Wagner überzeugt.