Wissenschaftsrat

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Eine Perspektive für das Institute for Advanced Sustainability (IASS)

Ausgabe 10 | 2021
Datum 26.04.2021

Nach mehr als zehn Jahren Projektförderung soll das Potsdamer Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) eine konkrete institutionelle Entwicklungsperspektive erhalten. Dafür hat sich der Wissenschaftsrat in seiner jüngsten Stellungnahme zu diesem Institut ausgesprochen, das sich der wissenschaftlichen Begleitung des gesellschaftlichen Wandels hin zu einer Stärkung von Nachhaltigkeit verschrieben hat.

„Um die Nachhaltigkeits- und Klimaschutzziele erreichen zu können, auf die sich Deutschland verpflichtet hat, müssen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft eng zusammenarbeiten. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass wissenschaftliche Erkenntnisse etwa über die Ursachen des Klimawandels allein nicht ausreichen, um politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Transformationen anzustoßen und voranzutreiben. Wir müssen auch die Voraussetzungen und Prozesse erfolgreichen Wandels besser verstehen. Hierzu leistet das IASS einen wichtigen Beitrag“, erläutert die Vorsitzende des Wissenschaftsrats, Dorothea Wagner, die Bedeutung des Instituts.

Seit der letzten Evaluation durch den Wissenschaftsrat im Jahr 2014 hat sich das IASS positiv weiterentwickelt. Dies betrifft sowohl die Qualität der wissenschaftlichen Leistungen als auch die Struktur des Instituts. Das neue wissenschaftliche Konzept des IASS verbindet natur- und sozialwissenschaftliche Forschung ebenso miteinander wie Nachhaltigkeitsforschung, Transformationsforschung und transformative Forschung, verstanden als Mitgestaltung von Transformationsprozessen auf der Basis von wissenschaftlichem Fakten- und Gestaltungswissen. Dieses grundsätzlich überzeugende Konzept sollte künftig das Forschungs- und Arbeitsprogramm sowie die einzelnen Projekte noch stärker prägen. Auch sollte auf dieser Grundlage die Struktur der Forschungsbereiche und Foren weiterentwickelt werden, um die Arbeiten kohärenter zu gestalten.

Eine besondere Stärke des Instituts sieht der Wissenschaftsrat im Bereich des Transfers. Die wissenschaftsgestützte Beratung durch das IASS sowie seine Gestaltung und Begleitung von Transformationsprozessen etwa in der Lausitz wird von Bund und Ländern intensiv nachgefragt. Mit seinen Transferleistungen schließt das IASS eine Lücke und positioniert sich als wichtiger Akteur an der Schnittstelle von Wissenschaft und Politik. Der Ertrag dieser Leistungen würde sich noch erhöhen, wenn generalisierbare Erkenntnisse aus den Transformationsprozessen vermehrt identifiziert und publiziert würden.

Angesichts des großen politischen Bedarfs an den Transferleistungen des IASS und der anhaltenden Leistungssteigerung im wissenschaftlichen Bereich appelliert der Wissenschaftsrat an das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Land Brandenburg als Förderer, einen geeigneten institutionellen Rahmen für das Institut zu finden. Dabei soll die Balance zwischen den Funktionen des IASS als Forschungs- und Beratungseinrichtung mit Fellow-Programm erhalten bleiben und nicht zu einer Seite hin verschoben werden. Zudem betont der Wissenschaftsrat die große Bedeutung der Unabhängigkeit des IASS bei der Wahl seiner Forschungsthemen und Beratungsaufträge.