Wissenschaftsrat

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Ergebnisse der Herbstsitzungen des Wissenschaftsrats (12.–14. Oktober 2022)

Wissenschaftsrat evaluiert Fritz Bauer Institut positiv

Ausgabe 24 | 22
Datum 17.10.2022

Beeindruckende Leistungen in einem breiten Aufgabenspektrum: Zu diesem Ergebnis kommt der Wissenschaftsrat in seiner Evaluation des Fritz Bauer Instituts, das zu nationalsozialistischen Gewaltverbrechen forscht. Im Rahmen seiner Herbstsitzungen (12.–14. Oktober 2022) in Cottbus hat das wissenschaftspolitische Beratungsgremium von Bund und Ländern außerdem eine Stellungnahme zum noch jungen Deutschen Zentrum für Schienenverkehrsforschung verabschiedet, in dem er der Ressortforschungseinrichtung überzeugende Aufbauarbeit bescheinigt. Darüber hinaus hat der Wissenschaftsrat drei Verfahren der Institutionellen Akkreditierung und Reakkreditierung nichtstaatlicher Hochschulen beraten. Zum Positionspapier „Strukturen der Forschungsfinanzierung an deutschen Hochschulen“ hat noch keine abschließende Verständigung stattgefunden. Die Beratungen dazu werden in einer der kommenden Sitzungen fortgeführt.

Zu den Sitzungsergebnissen im Einzelnen:

Fritz Bauer Institut, Frankfurt/M.

Beeindruckende Leistungen in einem breiten Aufgabenspektrum bescheinigt der Wissenschaftsrat dem Fritz Bauer Institut. Mit geringer personeller Ausstattung gelingt es dem Institut, hochwertige Forschung und vielfältige Bildungsangebote eng miteinander zu verbinden. Die Forschung des Frankfurter Instituts zu nationalsozialistischen Gewaltverbrechen, vor allem zum Holocaust, sowie zum juristischen und gesellschaftlichen Umgang damit in der Zeit seit 1945 ist von überwiegend hervorragender Qualität. „Forschung zum Holocaust und die Vermittlung eines kritischen Geschichtsbewusstseins sind auch noch heute und gerade in Deutschland von größter Bedeutung. Hierzu leistet das Fritz Bauer Institut einen wertvollen Beitrag, der künftig noch stärker international ausstrahlen sollte“, so die Vorsitzende des Wissenschaftsrats, Dorothea Wagner.

Deutsches Zentrum für Schienenverkehrsforschung, Dresden

Das noch junge Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung (DZSF), Dresden, erfüllt einen Auftrag von großer Bedeutung für die angestrebte Mobilitätswende. Zu diesem Ergebnis kommt der Wissenschaftsrat in seiner Stellungnahme. Das DZSF ist die erste Ressortforschungs­einrichtung für den Schienenverkehr seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland. „In der deutschen Verkehrspolitik hatte jahrzehntelang der Straßenverkehr Priorität. Die Gründung des Deutschen Zentrums für Schienenverkehrsforschung im Jahr 2019 zeigt, dass jetzt auch dieser Verkehrsträger stärker ins Blickfeld geraten ist“, erläutert Wagner.

Verfahren der Institutionellen Akkreditierung

Der Wissenschaftsrat hat außerdem drei Verfahren der Institutionellen Akkreditierung und Reakkreditierung nichtstaatlicher Hochschulen beraten: EBS Universität für Wirtschaft und Recht, Frankfurt School of Finance & Management sowie Universidad Paraguayo-Alemana de Ciencias Aplicadas.