Wissenschaftsrat

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In gemeinsamer Verantwortung Potenziale der Hochschulen erschließen | Der Wissenschaftsrat hat das Hochschulsystem Brandenburgs begutachtet

Ausgabe 02 | 2024
Datum 29.01.2024

Der Wissenschaftsrat (WR) hat auf Bitte des Landes Brandenburg dessen Hochschulsystem begutachtet und Empfehlungen zu seiner Weiterentwicklung vorgelegt. Er würdigt darin die positive Entwicklung der vergangenen Jahre und die Rolle der Hochschulen beim gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel. Das Land Brandenburg hat nach Einschätzung des WR mit seinem finanziellen und politischen Engagement dazu beigetragen, die wissenschaftliche Leistungsfähigkeit der Hochschulen zu steigern und Transfer, Digitalisierung sowie Qualitätssicherung zu stärken.

„Brandenburg hat in den letzten Jahren erfolgreich in sein Hochschulsystem investiert,“ sagt der Vorsitzende des WR, Wolfgang Wick. „Das Land sollte sein finanzielles Engagement fortsetzen und gemeinsam mit den Hochschulen Maßnahmen ergreifen, um die Qualität von Forschung und Lehre weiter zu verbessern und Herausforderungen zu begegnen, wie der an einigen Standorten rückläufigen Studierendennachfrage, dem Fachkräftemangel oder der Bildung kritischer Massen in der Forschung an den überwiegend kleinen Hochschulen,“ betont Wick.

Zu den empfohlenen Maßnahmen gehören:

  • Profilierung der Hochschulen: Der WR empfiehlt den Hochschulen, ihre Profilierung voranzutreiben, um überregional sichtbarer zu werden.
  • Kooperationen ausbauen: Die Hochschulen sollten ihre Kooperationen untereinander und mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen ausbauen, um in größeren Forschungsverbünden zur Lösung aktueller Herausforderungen beizutragen.
  • Innovative Ansätze in Studium und Lehre: Die Hochschulen sollten dem Rückgang der Studierendenzahlen durch innovative Ansätze in Studium und Lehre entgegenwirken, die besser auf die unterschiedlichen Voraussetzungen der Studierenden eingehen und ihren Studienerfolg erhöhen.
  • Zusammenarbeit mit Akteuren außerhalb der Wissenschaft: Hochschulen und Akteure aus der Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft sollten enger zusammenarbeiten, um Fachkräftepotenziale zu heben und die Innovationsfähigkeit Brandenburgs zu stärken.
  • Bessere Governance: Die Steuerung des Wissenschaftssystems sollte die Entwicklungspotenziale der Hochschulen besser fördern. Hierzu sollte das Wissenschafts­ressort seine Finanzierungs- und Steuerungsarchitektur vereinfachen. Die Hochschulen sollten veränderungsbereiter werden und sich gemeinsam mit dem Land als strategische Partner für die Weiterentwicklung des brandenburgischen Hochschulsystems verstehen.
  • Einbindung der Hochschulen in ressortübergreifende Strategien: Die Landesregierung sollte die Hochschulen in ressortübergreifende Strategien einbeziehen und den Austausch der Hochschulen mit anderen Akteuren fördern.
  • Forschungsförderung des Landes: Damit die wissenschaftliche Expertise besser für die Bearbeitung gesellschaftlicher Herausforderungen im Land genutzt werden kann, wird empfohlen, gemeinsam mit den Wissenschaftsakteuren thematische Schwerpunkte für eine Forschungsförderlinie festzulegen, die auf den Stärken der Hochschulen aufbauen. Zusätzlich sollte eine themenoffene Förderlinie die kooperative Spitzenforschung im Land stärken.

In seinem Papier würdigt der WR auch vielversprechende Ansätze wie etwa die konzentrierte und an gemeinsamen Zielen orientierte Gestaltung des Strukturwandels in der Wissenschaftsregion Cottbus, für die das Land Bundesmittel aus dem Strukturstärkungsgesetz für die Kohleregionen erhält.

In der Gruppe der Universitäten überzeugt den WR insbesondere die Universität Potsdam durch die Einwerbung kompetitiver Forschungsprojekte und die intensive Zusammenarbeit mit den zahlreichen außeruniversitären Forschungseinrichtungen des Landes. Die Filmuniversität Babelsberg besticht durch künstlerische Exzellenz mit internationaler Ausstrahlung. Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften beeindrucken mehrheitlich durch ihre Stärke in der anwendungsorientierten Forschung und ihren Transferaktivitäten.